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Wie kann man bei einer Schenkelverbreiterung gleichzeitig Hebelkräfte reduzieren?

veröffentlicht am Dienstag, 5 September 2017

Lehrschmied Christoph Schweppe zeigt eine seiner bevorzugten Hintereisenmodifikationen

Hufeisenmodifikationen

Die Fähigkeit, Fabrikhufeisen effizient zu modifizieren, erleichtert uns unsere tägliche Arbeit. Sie hilft uns dabei, unsere Beschlagfahrzeuge mit nicht übermäßig vielen Beschlagformen zu überladen und ermöglicht es uns, jedes Hufeisen individuell entsprechend der Bedürfnisse
einzelner Pferde zu verändern. Lehrschmied Christoph Schweppe zeigt uns drei verschiedene Arten, die Hufeisenschenkel zu verändern und erklärt uns, wofür welche Modifikation benützt wird.

Laterale Verbreiterung auf der Hufseite
Diese Modifikation vergrößert die Oberfläche auf der Hufseite, während sie gleichzeitig die Hebelkräfte, welche das Hufgelenk beeinflussen, reduziert. Da die Bodenseite nun aus zwei verschieden gewinkelten Bereichen besteht, ist das Eindringverhalten des verbreiterten Schenkels ähnlich wie bei einem nicht verbreiterten Schenkel. Hierdurch kann der erhöhte Druck, der oft durch weniger starkes Einsinken von verbreiterten Schenkeln auf weichem Boden entsteht, reduziert werden. Diese Modifikation ist besonders für Pferde mit einer Auswärtsdrehung der unteren Gliedmaße, beginnend auf Höhe des Sprunggelenks, geeignet. Die in diesen Fällen oft überlastete äußere Trachtenwand erhält mehr Eisenkontaktfläche, um sich besser entwickeln zu können, während der Druck auf dieser Hufseite durch
Veränderung der Hebel auf der Bodenseite des Eisens reduziert wird. Besonders auf harten Böden profitieren Pferde von diesem verringerten Druck, da der am weitesten außen gelegene Bodenkontaktpunkt des verbreiterten Schenkels im Vergleich zu einem normalen Hufeisen Richtung Hufzentrum verlagert wurde. Der Hufeisenschenkel wird sich während des Abschmiedens vermehrt Richtung
Eisenzentrum verformen. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, den jeweiligen Eisenschenkel vor Beginn des Abschmiedens etwas gerader als im Endeffekt gewünscht zu richten.

 

Um den gesamten Artikel zu lesen, bestellen Sie die Ausgabe DER HUF Nr. 188.