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Funktionieren Trachtenschweben bei sehr trockenen Hufen?

veröffentlicht am Montag, 18 September 2017

Der südafrikanische Rennpferdeexperte Andy Rivas erklärt wie er bei trockenen Hufen erfolgreich Trachtenschweben anwendet

In den meisten Fällen werden bei hoher Geschwindigkeit hauptsächlich auf die medialen Hufhälften starke Druckkräfte ausgeübt. Dies kann häufig zum Hochstauchen der medialen Trachtenwände führen. Falls dem nicht gleichen Einhalt geboten wird, sind Schmerzen im medialen Trachtenbereich die Folge. In leichten Fällen versucht Rivas die auf den Huf ausgeübte Druckverteilung zu verändern.
Durch bodenseitiges Abschmieden und Schleifen des inneren Eisenschenkels, wird der Bodenkontaktpunkt etwas weiter Richtung Zehe verlagert. Hierdurch wird sichergestellt, dass die mediale Hufhälfte den Boden beim Landen nicht zu früh berührt. Dadurch folgt sowohl statisch als auch dynamisch eine Verringerung der Druckkräfte im inneren Trachtenbereich, welche auf die mediale Trachtenwand
ausgeübt werden.

In schlimmeren Fällen wird die hochgestauchte Trachtenwand mit einer Schwebe versehen. Hier ist eine spezielle Vor- und Nachbehandlung der Schlüssel zum Erfolg. Bevor die Schwebe angebracht wird, wird der Huf mindestens einige Stunden mit einem warmen Nassverband, welcher Weizenkleie und EpsomTM-Salz enthält, versehen. Hierdurch wird der Huf weich genug, um das Absenken der hochgestauchten Hufwand zu erleichtern. Das Hufeisen wird auf der schwebenden Seite nur mit maximal zwei Zehennägeln befestigt, und das Pferd so über Nacht in der Box belassen. Durch die Vorbehandlung sind die Hufe typischerweise weich genug, um sich bis zum nächsten Morgen wieder auf Eisenkontakt abgesenkt zu haben. Ist dies geschehen, können die restlichen Nägel eingeschlagen werden. Nun
werden die Hufe durch Zucker-Eukalyptusöl-Verbände wieder ausgehärtet. Dies hilft zum einen dabei, die abgesenkte Hufhälfte etwas vor erneutem Hochstauchen zu bewahren und verhindert gleichzeitig jegliche Überempfindlichkeit, die durch das vorherige Weichmachen der Hufe entstehen könnte. Diese Zucker-Eukalyptusöl-Verbände werden häufig auch bei Pferden mit empfindlichen Hufen und bei Top-Pferden vor Rennen verwendet, um optimale Leistung zu ermöglichen.

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